Tao
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Zwischen Zweifel und Negativität besteht ein großer Unterschied. Beides gleicht sich, oberflächlich gesehen, doch eigentlich ist der Unterschied unüberbrückbar. Zweifel ist weder negativ noch positiv. Zweifel bedeutet einen offenen Geist, ohne Vorurteile. Er bedeutet ein forschendes Herangehen. Zweifel bedeutet, nichts zu sagen, sondern einfach nur zu fragen. Der Sinn des Fragens ist, zu erkennen und herauszufinden, was die Wahrheit ist. Zweifel ist ein Pilgerweg. Zweifel ist einer der heiligsten Werte des Menschen. Zweifel bedeutet kein Nein. Der Zweifler sagt einfach: »Ich weiß es nicht und ich bin bereit, es zu wissen. Ich bin bereit, so weit wie möglich zu gehen, doch wie kann ich ja sagen, solange ich es nicht weiß?« Negativität hat bereits Nein gesagt. Sie ist keine Suche. Sie ist zu einer Schlussfolgerung gekommen, so wie jemand anderer zu der Schlussfolgerung gekommen ist, Ja zu sagen. Der eine sagt, es gibt einen Gott; seine Aussage ist positiv. Der andere sagt, es gibt keinen Gott; seine Aussage ist negativ. Doch beide sitzen im selben Boot, sie unterscheiden sich nicht. Sie haben nicht wirklich geforscht. Weder der Theist noch der Atheist haben wirklich gezweifelt; beide haben geborgtes Wissen übernommen. Der Zweifler sagt: »Ich möchte gern wissen, doch solange ich es nicht selbst weiß, ist es kein Wissen. Nur meine eigene Erfahrung kann das entscheiden.« Er ist nicht arrogant, er leugnet nichts. Er ist einfach nur bereit zu forschen. Zweifel ist nicht das gleiche wie Unglauben – damit haben die Religionen die Menschen verwirrt. Sie haben Zweifel mit Unglauben verwechselt. Tatsächlich sind Glauben und Unglauben genau dasselbe. Beide übernehmen Wissen von anderen, aus Büchern, von Autoritäten. Und immer, wenn ich etwas nicht weiß, doch trotzdem daran glaube oder nicht daran glaube ... dann habe ich eine große Chance verpaßt, es selbst zu erforschen. Ich habe die Tür bereits geschlossen, durch ein Ja oder ein Nein. Ich bin den Weg nicht selbst gegangen. Es ist leichter, Ja zu sagen, es ist leichter, Nein zu sagen, denn dafür muss ich nichts tun. Zweifeln braucht Mut. Um zu zweifeln, braucht es den Mut, im Zustand des Nichtwissens zu bleiben und immer weiter alles in Frage zu stellen, bis zu dem Augenblick, in dem ich selbst bei der Wirklichkeit angekommen ist. Wenn ich bei der Wirklichkeit ankomme, gibt es keine Negativität und auch keine Positivität. Ich weiß einfach – es ist meine eigene Erfahrung. Ich sage nicht, dass es sich um Positivität handelt, weil Positivität immer einen Gegenpol hat, die Negativität. Die Erfahrung geht über beides hinaus; die Welt der Polaritäten wird dadurch transzendiert. Das ist wahre Weisheit. Zweifel ist der Weg zur Wahrheit. Ja oder Nein sind keine Wege zur Wahrheit; sie halten mich vielmehr davon ab. Es scheint vielleicht seltsam, dass ein Ja dasselbe bewirkt wie ein Nein. Im Wörterbuch sind sie Gegensätze, doch in Wirklichkeit sind sie das nicht. Sie sehen nur gegensätzlich aus. Doch beide haben keine Fragen gestellt. Beide haben nicht versucht herauszufinden, was wirklich wahr ist. Der Kommunist ist genauso ein Gläubiger wie der Katholik. Der Kommunist glaubt, dass es keinen Gott gibt. Man kann das als Unglauben bezeichnen, doch es handelt sich dabei um einen Glauben. Er hat nicht nachgeforscht, er hat nicht meditiert; er hat nichts getan, um herauszufinden, ob es wirklich keinen Gott gibt. Der Theist sagt, dass es einen Gott gibt. Auch er hat nichts dafür getan. Beide haben eine Entscheidung getroffen, ohne sich auch nur einen Zentimeter in Richtung Wahrheit zu bewegen.


Die Wärme der Liebe bringt das Selbst zum Schmelzen. Je mehr ich mich selbst liebe, desto weniger kann ich in mir ein Selbst finden. Dann wird aus dem Selbst eine wunderbare Meditation, ein großer Sprung in das Tao. Und du weißt das schon! Vielleicht nicht in Bezug auf die Selbstliebe, weil du dich bisher noch nicht selbst geliebt hast. Aber du hast andere geliebt, und das hat dir bestimmt einen Vorgeschmack gegeben. Sicher hast du schon einen jener seltenen Augenblicke erlebt, in denen du plötzlich nicht mehr da bist und nur noch Liebe ist, reine, strömende Liebesenergie ohne Zentrum, ein Fließen von nirgendwo nach nirgendwo. Wenn zwei Liebende beisammen sitzen, sitzen zwei Nichtse, zwei Nullen beisammen. Und das ist die Schönheit der Liebe, dass sie mich völlig leer macht vom Selbst. Darum ist egoistischer Stolz ist niemals Selbstliebe. Egoistischer Stolz ist das genaue Gegenteil. Ein Mensch, der sich selbst noch nicht lieben gelernt hat, wird egoistisch. Egoistischer Stolz ist das, was die Psychoanalytiker als narzisstische Persönlichkeitsstruktur bezeichnen, als Narzissmus.Wenn ich mich in eine Frau verliebe, beobachte ich mich sehr aufmerksam: Vielleicht ist es reiner Narzissmus. Vielleicht ist das Gesicht dieser Frau, sind ihre Augen, ihre Worte nur der Spiegel, in dem ich mein Spiegelbild erblicke. Nach meiner Beobachtung sind 99 von hundert Liebesbeziehungen reiner Narzissmus. Die Leute lieben gar nicht den Mann oder die Frau, mit der sie zusammen sind. Sie lieben die Bestätigung, die sie bekommen, die Aufmerksamkeit, die sie bekommen. Und das nennt man dann Liebe! Das ist Narzissmus. Der Mann wird zum Spiegel, der die Frau widerspiegelt, und die Frau wird zum Spiegel, der den Mann widerspiegelt. Und der Spiegel spiegelt die Wahrheit nicht bloß wider, sondern schmückt sie auf tausendfache Art und Weise aus, damit sie noch schöner aussieht. Das nennen die Leute Liebe. Das ist keine Liebe, das ist gegenseitige Egobefriedigung. Wahre Liebe kennt kein Ego. Wahre Liebe beginnt zuerst bei der Selbstliebe. Ich habe von der Natur diesen Körper, dieses Wesen bekommen; darin bin ich verwurzelt. Ich genieße es, ich freue mich darüber, ich feiere es! Und das ist keine Sache von Stolz oder Ego, weil ich mich nicht mit anderen vergleiche. Das Ego kommt erst durch Vergleichen ins Spiel. Selbstliebe kennt kein Vergleichen. Ich bin, was ich bin, das ist alles. Ich halte mich nicht für besser als andere, ich vergleiche mich überhaupt nicht. Sobald ich Vergleiche anstelle, sollte ich wissen, dass es keine Liebe ist, sondern irgendein Trick, eine subtile Strategie meines Ego. Das Ego lebt vom Vergleichen. Liebe kennt kein Vergleichen. Liebe liebt einfach, ohne zu vergleichen. Sobald ein Vergleich da ist, weiß ich: Es ist egoistischer Stolz, es ist Narzissmus. Und wenn kein Vergleich da ist, weiß ich: Es ist Liebe zu mir selbst oder zum anderen. Wahre Liebe unterscheidet nicht. Die Liebenden verschmelzen miteinander. In der egoistischen Liebe gibt es eine große Unterscheidung, den Unterschied zwischen dem Liebenden und der Geliebten. Wahre Liebe ist keine Beziehung.Wahre Liebe ist keine Beziehung, denn da sind nicht mehr zwei Personen, die eine Beziehung miteinander haben. In der wahren Liebe ist nur noch die Liebe da, ein Erblühen, ein Duft, ein Verschmelzen, ein Einswerden. Nur in der egoistischen Liebe gibt es zwei, die Liebende und den Geliebten. Aber in dem Augenblick, wo es einen Liebenden und eine Geliebte gibt, verschwindet die Liebe. Wenn es Liebe ist, verschwinden beide, Liebende und Geliebter, in dieser Liebe. Liebe ist ein so großartiges Phänomen. Darin kann ich als Individuum gar nicht überleben. Wahre Liebe ist immer in der Gegenwart. Egoistische Liebe ist immer entweder in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Wahre Liebe ist leidenschaftlich kühl. Das klingt paradox, aber alle wesentlichen Wahrheiten im Leben sind paradox, deshalb nenne ich Liebe »leidenschaftlich kühl«. Sie besitzt Wärme, aber keine Hitze. Sie besitzt zweifellos Wärme, aber auch etwas Kühles. Sie ist ein sehr gelassener, ruhiger, kühler Zustand. Liebe macht mich weniger fiebrig. Wenn es aber keine wirkliche, sondern eine egoistische Liebe ist, wird sie sehr hitzig sein, voll fiebriger Leidenschaft und alles andere als kühl. Wenn ich darauf achte, habe ich ein Kriterium zur Beurteilung. Ich muss aber bei mir selbst anfangen, anders geht es nicht. Ich muss dort anfangen, wo ich jetzt bist. Ich liebe dich selbst. Ich liebe mich so sehr, dass mein ganzer Stolz, mein Ego und dieser ganze Unsinn in meiner Liebe verschwinden. Und wenn mein Ego verschwunden ist, wird meine Liebe auch andere erreichen. Dann ist es keine Beziehung mehr, sondern ein Teilen. Dann ist es keine Subjekt-Objekt-Beziehung mehr, sondern ein Verschmelzen, ein Miteinandersein. Dann ist es nicht mehr fiebrigt erregt, sondern leidenschaftlich kühl, warm und kühl zugleich. Es gibt mir den ersten Vorgeschmack vom paradoxen Wesen des Lebens.


Sobald ich das Leben liebe und lebe, enthüllt es sich mir mehr und mehr. Plötzlich, eines Tages, offenbart es mir plötzlich, sein im innersten Herzen gehülltes Geheimnis: Tao! Ich bin also nicht gleichgültig, sondern tauche in das Leben ein! Tao gibt es seit jeher, aber es ist noch nicht müde geworden. Es weiß nicht einmal, was Müdigkeit ist, seine Energie ist immer frisch und jung. Jeder Augenblick ist eine neue Schöpfung. Nun hat sich ein orgasmisches Fliessen realisiert, meine Energie ist übergelaufen und ich fühle mich dankbar dafür.
Ich fühle mich so erfüllt, dass ich mich bedanken möchte. Ich bin so voll von Glück und Seligkeit, dass ich die ganze Welt segnen möchte. Tao ist der höchste Gipfel, wo das Ego sich auflöst und verschwindet. Ich "bin“ aber ich bin nicht begrenzt. Ich bin ein Fluss geworden, wo Energie strömt und ich werde ein Zentrum unzähliger Kreuzwege und Pfade der Energie - auf diese Weise verschwindet das Ego. In Liebe werde ich flüssig, ich fliesse überall, immer und in jeder Situation.
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Many people have wondered why, after twenty-five centuries, millions of Buddhist monks -- who have been striving hard, sincerely, honestly -- have not been able to produce a single Gautam Buddha. And it is not only true about Gautam Buddha; the same is true about Socrates, the same is true about Kabir, the same is true about Jesus, the same is true about Nanak.

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Das Böse lebt nicht in der Welt der Menschen. Es lebt allein im Menschen.

 

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