Tao
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
null

 

Tao

Es ist nicht nötig, irgendwohin zu gehen, um nach dem Tao zu suchen.
Tao ist überall um mich herum.
Tao ist innen.
Tao ist außen.
Tao hat keine Form, obwohl alle Formen Formen des Tao sind.
Tao hat keine Farbe, obwohl alle Farben Farben des Tao sind.
Tao existiert nicht an irgendeinem speziellen Platz.
Denn Tao existiert überall.
Nur weil Tao keine Form hat
kann sich Tao in Millionen von Formen manifestieren.
Wenn ich eine bestimmte Form habe
dann bin ich an diese Form gebunden
dann kann ich nicht multidimensional sein.
Wenn ich ein Mann bin, dann kann ich keine Frau sein.
Wenn ich eine Frau bin, dann kann nicht kein Mann sein.
Wenn ich ein Baum bin, dann kann ich kein Felsen sein.
Wenn ich ein Felsen bin, dann kann kein Fluss sein.
Aber Tao ist alles
weil es nichts und niemand im speziellen ist.


Alle monotheistischen Religionen, Judaismus, Christentum, Islamismus, sind monotheistisch. Mohammed gibt die perfekte Definition: Ein Gott, ein Prophet, ein heiliger Koran. Das ist ein diktatorischer Religionstypus, gefährlich, weil intolerant. Der jüdische Gott selbst sagt: Ich bin ein intoleranter Gott. Ich bin eifersüchtig. Ich erlaube nicht die Verehrung irgendeines anderen Gottes.
Der Monotheismus beutet sehr effizient die Menschen aus. Der Hinduismus ist polytheistisch, er hat mehr Götter, als man sich vorstellen kann. Als der Hinduismus entstand, lebten in Indien 33 Millionen Menschen. Und der Hinduismus hat 33 Millionen Götter. Das scheint doch demokratischer zu sein, jeder hat seinen eigenen Gott. Es ist doch weit besser, seinen eigenen Privatgott anzubeten, als den Gott von jemand anderem, dann gibt es keinen Streit mehr, welcher Gott der richtige Gott ist.

12186444_10153770823364255_684108485406681913_o

Ich vergeude keine Zeit im Widerstand. Ich gehe einfach mit der Gesamtsituation, als wenn ich mit dem Ganzen tanzen würde. Ich bleibe im Einklang, halte den Schritt und komme nicht aus dem Takt. Ich reite auf der existentiellen Welle und mir eröffnen sich unerwartete Gelegenheiten. Wenn ich mich von dieser Welle des Hier und Jetzt tragen lassen kann, kann sie mich weiter bringen, als ich mir vorstellen kann.
Ganz alleine kann ich nicht sehr weit gehen. Zusammen mit allem, was mich hier und jetzt umgibt, wird viel Energie erzeugt, und die Energie steigt immer höher, je mehr Menschen in Einklang mit der Gesamtsituation sind. Das ist dann nicht bloß die Gesamtheit aller Teile, es ist mehr als eine Addition. Je mehr Menschen im Einklang sind, desto mehr eröffnet sich ihnen das Tao.

12187763_10153767241889255_3785121518656494316_n

Eine wirkliche Kommune braucht eine Synchronizität zwischen Männern und Frauen. Dann kann sie das Verlangen nach Wachstum erwecken, den Drang, sich und die anderen zu entdecken und zu erforschen. Keiner Frau würde es einfallen, eine Kommune zu gründen. Der Mann gründet Kommunen, weil er an dem interessiert ist, was noch in weiter Ferne liegt, aber kein Mann kann im Hier und Jetzt Wurzeln schlagen.
Und das ist bisher das Problem gewesen: Die Frau sorgt für die Verwurzelung, aber sie interessiert sich nicht für das Erblühen. Dem Mann geht es um die Blüten, aber er kümmert sich nicht um die Wurzeln.
Es geht also um eine Synchronizität, um eine Harmonie zwischen Frau und Mann.


Genauso, wie es ein körperliches Wohlgefühl gibt, gibt es auch ein Wohlgefühl des ganzen Wesens. In diesem Wohlgefühl ist Freude und Lachen enthalten. Ernsthaftigkeit ist das Symptom einer kranken Seele.
Also muss ich den Priestern aller Religionen sagen: Ihr habt keine Zukunft mehr. Ihr habt schon zu lange gelebt. Ihr seid wie ein Stein auf dem Herzen der Menschheit. Ihr habt den Menschen nicht erlaubt, zu leben. Ihr wart tot und konntet es einfach nicht ertragen, dass irgend ein anderer glücklich war. Weil ihr nicht glücklich sein konntet, machtet ihr jeden anderen auch ernst, erhobt ihr Ernsthaftigkeit zu einem spirituellen Wert. Aber eigentlich ist Ernsthaftigkeit einfach nur krank.


Der Sinn des Lebens ist ein Phänomen, wie der Duft einer Blüte. Ich kann ihn nicht greifen, aber er ist da, ob ich ihn erfassen kann oder nicht, ob ich ihn verstehen kann oder nicht, er ist trotzdem da!
Wie kann ich Musik definieren? Wenn ich sie analysiere, mache ich sie kaputt. Dann ist Musik bloß ein Arrangement von Tönen, mehr nicht. Dann ist Musik bloß Lärm, der so arrangiert wird, dass er nicht mehr als Lärm wahrgenommen wird. Bloß ein beruhigender oder sanfter Lärm. Und das ist alles? Musik ist mehr als die Noten, mehr als das Gesamtergebnis der Töne.
Und so kann ich weiterfragen... was ist dann Poesie? Bloß eine bestimmte Zusammenstellung von Wörtern? Ist es nicht. Poesie ist etwas, was sich in einer ganz bestimmten Zusammenstellung von Wörtern ereignet, aber sie ist mehr als diese bestimmte Zusammenstellung von Wörtern. Es ist nicht die Grammatik, es ist nicht die Sprache -- es ist etwas, das darüber hinausgeht. Poesie wird durch die Worte hervorgerufen. Die Worte werden benutzt, um der Poesie eine Gelegenheit zu geben, sich zu ereignen.
Und genau das ist das Geheimnis der Musik. Die Instrumente werden benutzt, die Noten werden verwendet, die Töne werden gespielt für diese Stille, in der sich Musik ereignen kann. Zwischen zwei Tönen ist Musik, zwischen zwei Worten ist Poesie, zwischen zwei Zeilen liegt der ganze Sinn. Die Bedeutung ist nie in der Zeile, sondern immer zwischen den Zeilen. Und ich muss lernen, diese Intervalle, diese Lücken zu lesen.


Es gibt immer wieder Zeit-Punkte, die mein Leben entscheidend bestimmten. Diese Zeit-Punkte sind wie Meilensteine auf meinem Weg, auf dem Weg meiner Seele zu meinem Selbst. Für mich ist es ein Ausdruck des Tao, dass ich zu jedem Zeit-Punkt stets den richtigen Lehrer, den richtigen Freund, den richtigen Partner, die richtige Begegnung, das richtige Buch bekam, das mir auf meinem Weg stets ein Stückchen weiterhalf. Ja, es gibt sie, diese großen Zeit-Punkte im Leben, in denen mir wichtige Schlüssel-Personen meines Lebens begegneten, vom Leben selbst, vom Tao geschickt. Aus meinen tiefen inneren Erfahrungen mit dem Weltengesetz (TAO) heraus empfinde ich damals wie heute Begegnungen, wenn ich sie richtig nutze, als Schlüsselmomente, Chancen, in denen sich innerseelische Türen öffnen können. Wir alle sind potenziell Türöffner füreinander, ob uns dies bewusst ist oder nicht. Und wir können den Schlüssel nutzen, das Schloss aufsperren und durch diese Türen hindurchgehen – oder den Augenblick ungenutzt vorüberziehen lassen.


Mein Name ist eine Fiktion. Ich bin ohne Namen auf die Welt gekommen, ich habe keinen Namen mitgebracht; meinen Namen hat man mir erst gegeben. Und durch die ständige Wiederholung identifiziere ich mich mit ihm. Aber es ist eine Fiktion. Doch wenn ich sage, es ist eine Fiktion, meine ich nicht, dass es unnötig ist. Es ist eine notwendige Fiktion, es ist zweckmäßig. Wie würde ich sonst mit anderen kommunizieren? Wenn ich jeman- dem einen Brief schreiben will, an wen würde ich ihn ihn adressieren?Ohne Namen wäre es schwierig. Obwohl eigentlich in Wirklichkeit niemand einen Namen hat, ist er eine wun- derbare Erfindung, sehr praktisch. Namen sind notwendig, damit man mich anreden kann. Das »Ich« ist notwendig, damit ich mich selbst irgendwie benennen kann - aber im Grunde ist es nur eine Fiktion, eine Erfindung. Wenn ich in mich hineinschaue, sehe ich es: Mein Name verschwindet, die ganze Vorstellung von »Ich« verschwindet. Was übrig bleibt, ist nur noch »Bin« - Ist-heit, Existenz, reines Sein.Und dieses Sein kennt keine Trennungen; es gehört weder dir noch mir. Es ist das gleiche Sein, das allem inne- wohnt: den Felsen, Flüssen, Bergen, Bäumen - alles ist darin enthalten. Es ist allumfassend; nichts ist davon ausgenommen. Die ganze Vergangenheit, die ganze Zukunft, dieses unermesslich große Universum - alles ist darin enthalten.Je tiefer ich in mich selbst hineinschaue, umso klarer sehe ich, dass es so etwas wie Personen gar nicht gibt, dass es Individuen gar nicht gibt. Alles, was existiert, ist universelles Sein. Nur an der Oberfläche haben wir einen Namen, ein Ego, eine Identität. Doch wenn wir den Sprung von der Oberfläche ins Zentrum machen, verschwindet jegliche Identität. Das Ego ist lediglich eine nützliche Fiktion. Ich benutze sie, aber ich lasse mich davon nicht täuschen.


Zwischen Zweifel und Negativität besteht ein großer Unterschied. Beides gleicht sich, oberflächlich gesehen, doch eigentlich ist der Unterschied unüberbrückbar. Zweifel ist weder negativ noch positiv. Zweifel bedeutet einen offenen Geist, ohne Vorurteile. Er bedeutet ein forschendes Herangehen. Zweifel bedeutet, nichts zu sagen, sondern einfach nur zu fragen. Der Sinn des Fragens ist, zu erkennen und herauszufinden, was die Wahrheit ist. Zweifel ist ein Pilgerweg. Zweifel ist einer der heiligsten Werte des Menschen. Zweifel bedeutet kein Nein. Der Zweifler sagt einfach: »Ich weiß es nicht und ich bin bereit, es zu wissen. Ich bin bereit, so weit wie möglich zu gehen, doch wie kann ich ja sagen, solange ich es nicht weiß?« Negativität hat bereits Nein gesagt. Sie ist keine Suche. Sie ist zu einer Schlussfolgerung gekommen, so wie jemand anderer zu der Schlussfolgerung gekommen ist, Ja zu sagen. Der eine sagt, es gibt einen Gott; seine Aussage ist positiv. Der andere sagt, es gibt keinen Gott; seine Aussage ist negativ. Doch beide sitzen im selben Boot, sie unterscheiden sich nicht. Sie haben nicht wirklich geforscht. Weder der Theist noch der Atheist haben wirklich gezweifelt; beide haben geborgtes Wissen übernommen. Der Zweifler sagt: »Ich möchte gern wissen, doch solange ich es nicht selbst weiß, ist es kein Wissen. Nur meine eigene Erfahrung kann das entscheiden.« Er ist nicht arrogant, er leugnet nichts. Er ist einfach nur bereit zu forschen. Zweifel ist nicht das gleiche wie Unglauben – damit haben die Religionen die Menschen verwirrt. Sie haben Zweifel mit Unglauben verwechselt. Tatsächlich sind Glauben und Unglauben genau dasselbe. Beide übernehmen Wissen von anderen, aus Büchern, von Autoritäten. Und immer, wenn ich etwas nicht weiß, doch trotzdem daran glaube oder nicht daran glaube ... dann habe ich eine große Chance verpaßt, es selbst zu erforschen. Ich habe die Tür bereits geschlossen, durch ein Ja oder ein Nein. Ich bin den Weg nicht selbst gegangen. Es ist leichter, Ja zu sagen, es ist leichter, Nein zu sagen, denn dafür muss ich nichts tun. Zweifeln braucht Mut. Um zu zweifeln, braucht es den Mut, im Zustand des Nichtwissens zu bleiben und immer weiter alles in Frage zu stellen, bis zu dem Augenblick, in dem ich selbst bei der Wirklichkeit angekommen ist. Wenn ich bei der Wirklichkeit ankomme, gibt es keine Negativität und auch keine Positivität. Ich weiß einfach – es ist meine eigene Erfahrung. Ich sage nicht, dass es sich um Positivität handelt, weil Positivität immer einen Gegenpol hat, die Negativität. Die Erfahrung geht über beides hinaus; die Welt der Polaritäten wird dadurch transzendiert. Das ist wahre Weisheit. Zweifel ist der Weg zur Wahrheit. Ja oder Nein sind keine Wege zur Wahrheit; sie halten mich vielmehr davon ab. Es scheint vielleicht seltsam, dass ein Ja dasselbe bewirkt wie ein Nein. Im Wörterbuch sind sie Gegensätze, doch in Wirklichkeit sind sie das nicht. Sie sehen nur gegensätzlich aus. Doch beide haben keine Fragen gestellt. Beide haben nicht versucht herauszufinden, was wirklich wahr ist. Der Kommunist ist genauso ein Gläubiger wie der Katholik. Der Kommunist glaubt, dass es keinen Gott gibt. Man kann das als Unglauben bezeichnen, doch es handelt sich dabei um einen Glauben. Er hat nicht nachgeforscht, er hat nicht meditiert; er hat nichts getan, um herauszufinden, ob es wirklich keinen Gott gibt. Der Theist sagt, dass es einen Gott gibt. Auch er hat nichts dafür getan. Beide haben eine Entscheidung getroffen, ohne sich auch nur einen Zentimeter in Richtung Wahrheit zu bewegen.


Die Wärme der Liebe bringt das Selbst zum Schmelzen. Je mehr ich mich selbst liebe, desto weniger kann ich in mir ein Selbst finden. Dann wird aus dem Selbst eine wunderbare Meditation, ein großer Sprung in das Tao. Und du weißt das schon! Vielleicht nicht in Bezug auf die Selbstliebe, weil du dich bisher noch nicht selbst geliebt hast. Aber du hast andere geliebt, und das hat dir bestimmt einen Vorgeschmack gegeben. Sicher hast du schon einen jener seltenen Augenblicke erlebt, in denen du plötzlich nicht mehr da bist und nur noch Liebe ist, reine, strömende Liebesenergie ohne Zentrum, ein Fließen von nirgendwo nach nirgendwo. Wenn zwei Liebende beisammen sitzen, sitzen zwei Nichtse, zwei Nullen beisammen. Und das ist die Schönheit der Liebe, dass sie mich völlig leer macht vom Selbst. Darum ist egoistischer Stolz ist niemals Selbstliebe. Egoistischer Stolz ist das genaue Gegenteil. Ein Mensch, der sich selbst noch nicht lieben gelernt hat, wird egoistisch. Egoistischer Stolz ist das, was die Psychoanalytiker als narzisstische Persönlichkeitsstruktur bezeichnen, als Narzissmus.Wenn ich mich in eine Frau verliebe, beobachte ich mich sehr aufmerksam: Vielleicht ist es reiner Narzissmus. Vielleicht ist das Gesicht dieser Frau, sind ihre Augen, ihre Worte nur der Spiegel, in dem ich mein Spiegelbild erblicke. Nach meiner Beobachtung sind 99 von hundert Liebesbeziehungen reiner Narzissmus. Die Leute lieben gar nicht den Mann oder die Frau, mit der sie zusammen sind. Sie lieben die Bestätigung, die sie bekommen, die Aufmerksamkeit, die sie bekommen. Und das nennt man dann Liebe! Das ist Narzissmus. Der Mann wird zum Spiegel, der die Frau widerspiegelt, und die Frau wird zum Spiegel, der den Mann widerspiegelt. Und der Spiegel spiegelt die Wahrheit nicht bloß wider, sondern schmückt sie auf tausendfache Art und Weise aus, damit sie noch schöner aussieht. Das nennen die Leute Liebe. Das ist keine Liebe, das ist gegenseitige Egobefriedigung. Wahre Liebe kennt kein Ego. Wahre Liebe beginnt zuerst bei der Selbstliebe. Ich habe von der Natur diesen Körper, dieses Wesen bekommen; darin bin ich verwurzelt. Ich genieße es, ich freue mich darüber, ich feiere es! Und das ist keine Sache von Stolz oder Ego, weil ich mich nicht mit anderen vergleiche. Das Ego kommt erst durch Vergleichen ins Spiel. Selbstliebe kennt kein Vergleichen. Ich bin, was ich bin, das ist alles. Ich halte mich nicht für besser als andere, ich vergleiche mich überhaupt nicht. Sobald ich Vergleiche anstelle, sollte ich wissen, dass es keine Liebe ist, sondern irgendein Trick, eine subtile Strategie meines Ego. Das Ego lebt vom Vergleichen. Liebe kennt kein Vergleichen. Liebe liebt einfach, ohne zu vergleichen. Sobald ein Vergleich da ist, weiß ich: Es ist egoistischer Stolz, es ist Narzissmus. Und wenn kein Vergleich da ist, weiß ich: Es ist Liebe zu mir selbst oder zum anderen. Wahre Liebe unterscheidet nicht. Die Liebenden verschmelzen miteinander. In der egoistischen Liebe gibt es eine große Unterscheidung, den Unterschied zwischen dem Liebenden und der Geliebten. Wahre Liebe ist keine Beziehung.Wahre Liebe ist keine Beziehung, denn da sind nicht mehr zwei Personen, die eine Beziehung miteinander haben. In der wahren Liebe ist nur noch die Liebe da, ein Erblühen, ein Duft, ein Verschmelzen, ein Einswerden. Nur in der egoistischen Liebe gibt es zwei, die Liebende und den Geliebten. Aber in dem Augenblick, wo es einen Liebenden und eine Geliebte gibt, verschwindet die Liebe. Wenn es Liebe ist, verschwinden beide, Liebende und Geliebter, in dieser Liebe. Liebe ist ein so großartiges Phänomen. Darin kann ich als Individuum gar nicht überleben. Wahre Liebe ist immer in der Gegenwart. Egoistische Liebe ist immer entweder in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Wahre Liebe ist leidenschaftlich kühl. Das klingt paradox, aber alle wesentlichen Wahrheiten im Leben sind paradox, deshalb nenne ich Liebe »leidenschaftlich kühl«. Sie besitzt Wärme, aber keine Hitze. Sie besitzt zweifellos Wärme, aber auch etwas Kühles. Sie ist ein sehr gelassener, ruhiger, kühler Zustand. Liebe macht mich weniger fiebrig. Wenn es aber keine wirkliche, sondern eine egoistische Liebe ist, wird sie sehr hitzig sein, voll fiebriger Leidenschaft und alles andere als kühl. Wenn ich darauf achte, habe ich ein Kriterium zur Beurteilung. Ich muss aber bei mir selbst anfangen, anders geht es nicht. Ich muss dort anfangen, wo ich jetzt bist. Ich liebe dich selbst. Ich liebe mich so sehr, dass mein ganzer Stolz, mein Ego und dieser ganze Unsinn in meiner Liebe verschwinden. Und wenn mein Ego verschwunden ist, wird meine Liebe auch andere erreichen. Dann ist es keine Beziehung mehr, sondern ein Teilen. Dann ist es keine Subjekt-Objekt-Beziehung mehr, sondern ein Verschmelzen, ein Miteinandersein. Dann ist es nicht mehr fiebrigt erregt, sondern leidenschaftlich kühl, warm und kühl zugleich. Es gibt mir den ersten Vorgeschmack vom paradoxen Wesen des Lebens.


 

twoday.net AGB

xml version of this page

xml version of this page (summary)

xml version of this topic

powered by Antville powered by Helma